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  • Brenzkirche _ Vorplatz

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  • Brenzkirche _ Grundriss 1. OG

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  • Brenzkirche

    Eingeladener Wettbewerb
    Königs Architekten Köln: Ulrich Königs, Ilse Königs, Aaron Braun, Marcel Galrao, Patrizia Zekorn

    Die Brenzkirche bildet auf einzigartige Weise mit architektonischen Mitteln die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts ab. Dies erfolgt auf allen Maßstabsebenen, vom städtebaulichen Kontext der Weißenhofsiedlung angefangen bis hin zur Detailebene einer Fensterproportion oder einer Eckausbildung. Der Betrachter wird diese Schichtung unterschiedlicher Transformationsphasen möglicherweise en passant zunächst als eine angemessene Besonderheit eines Kirchenbaus aufnehmen und – bei näherer Erläuterung – als vielschichtige Erzählung erfahren.

    Die scheinbar polarisierende Gegenüberstellung der Originalzustandes mit der anschließenden Überformung wird mit unserem Entwurf einerseits aufgelöst und andererseits dadurch erst sichtbar gemacht. Der nachträglich hinzugefügte Dachstuhl bleibt zwar denkmalgerecht weitestgehend erhalten, er erfährt durch die neue Nutzung als Gewächshaus jedoch eine radikale Umdeutung. Im Vordergrund steht jedoch, dass die zukünftige Brenzkirche eine architektonisch angemessene Qualität erhält, die für zukünftige Generationen einen lebendigen und vielfältig nutzbaren Ort schafft.

    Bei der Brenzkirche geht alles Denken und Entwerfen vom Bestand aus, dabei steht nicht primär im Vordergrund, ob es sich um denkmalschutzrelevante Bauelemente handelt. Der Bestand wird per se respektiert und zunächst einmal bewahrt. Erst auf der zweiten Ebene stellen wir den Bestandserhalt immer dann in Frage, wenn übergeordnete Ziele oder Fragestellungen dem entgegenstehen. Die denkmalschutzrechtlichen Belange werden von uns ausdrücklich geteilt und umgesetzt, dies jedoch nicht immer im dogmatisch-technischem Sinn, sondern im Rahmen einer sensiblen Abwägung unter Beibehaltung der eigentlichen Zielsetzung. Die Fenster auf der Ostseite des Kirchenraumes bleiben erhalten, obwohl sie im Inneren nicht mehr zur Belichtung beitragen. Der Dachstuhl bleibt in substantieller Hinsicht erhalten, erhält jedoch eine völlig neue Bedeutung.

    Das Dachgeschoß wird als neuer Außenraum hinzugewonnen und unterschiedlich zoniert: Eine Dachterrasse im Norden mit einem zuschaltbaren multifunktionalen Raum als Foyer oder auch als Eventraum. Daran anschließend eine Gewächshausstruktur mit unterschiedlichen Temperaturzonen, einem Kräuter- und Heilpflanzengarten, einem Kinder-Garten und einer Orangerie, in der beispielsweise die mediterranen Kübelpflanzen der Terrasse überwintern können. Dieser Außenraum könnte weitestgehend durch Gemeindemitglieder selbstorganisiert werden.

    Neben dem durchgehenden Einsatz von Dreifachverglasungen wird dadurch die Gebäudehülle energetisch deutlich optimiert. Das Gebäude wird auf allen Ebenen mit einem Fußbodenheizsystem ausgestattet, welches geringe Vorlauftemperaturen erfordert. Die Erzeugung der erforderlichen Heizenergie erfolgt über einen Wärmetauscher, dessen Strombedarf aus den Solarzellen-Modulen des Daches gedeckt wird.